Unser Tipps zum Einbruchschutz am Fenster
27. September 2016Energiesanierung: Kosten und Förderung für Fenster & Co.
11. August 2019Seit einigen Jahren boomt die Industrie, die sich um Nachhaltigkeit kümmert.
Nach der einst belächelten und doch realen Wegwerfgesellschaft hat sich zunehmend das Bewusstsein durchgesetzt, Produkte besser wertzuschätzen und nach ihrem ersten Gebrauch möglichst oft einer weiteren Nutzung zuzuführen. Das gilt zunehmend auch für die Baubranche, denn diese gehört zu den Sektoren in der Wirtschaft, die die meisten Ressourcen auf sich bündelt.
Die in der Bauindustrie verwendeten Materialien sind meist mineralischen Ursprungs. Benötigt werden neben Steinen, Ziegeln und Zement für den Bau der Gebäude, auch z. B. Asphalt für den Straßenbau sowie Silikate, Tonerde und Feldspat für für Herstellung von Glas für die Fenster.
Da die meisten der gebrauchten und aus der Natur entnommenen Ressourcen nicht nachwachsen, ist es unabdingbar, gebrauchte Materialien zu recyceln, um die Folgen für die Umwelt weitestgehend zu verkleinern, denn das Material, das nach dem Abriss bzw. dem Rückbau von Gebäuden grundsätzlich wieder zur Verfügung steht, ist viel zu wertvoll, um es einfach nur in einer Deponie zu entsorgen. Das gilt für alle Baustoffe – für die Steine, die Ziegeln und ganz besonders für die Fenster.
Ressourcenschonung statt Abrissbirne
Bereits vor ca. siebzehn Jahren bildeten sich schließlich Initiativen für die Instandsetzung, die Erneuerung und den Austausch von gebrauchten Fenstern aus bestehenden Gebäuden. Für diese sinnvolle Aktion wurden branchenübergreifende Partnerschaften zu Gunsten der Umwelt geschaffen, die es ermöglichten, Gebäude, die nicht erhalten werden können, Stück für Stück zurückzubauen und dabei die Ressourcen aufzunehmen, zu recyceln und neu zu verwenden.
Statt mit der Abrissbirne alles in Schutt und Asche zu legen, haben sich die Firmen aus diesen Kooperationen, die diesen Weg gehen wollten, dafür entschieden, die Baumaterialien, die nach dem Abriss eines Gebäudes wieder zur Verfügung standen, voneinander zu trennen und so durch ein Werkstoff – Recycling in den Wiederverwendungs – bzw. Wiederverwertungs – Kreislauf aufzunehmen.
Wenn man sich entsprechend überlegte, dass ungefähr die Hälfte des gesamten in Deutschland aufgekommenen Abfalls aus der Baubrache kommt, bot es sich geradezu an, hier zu schauen, was in diesen Kreislauf aufgenommen werden kann und es zeigt sich, dass hier ein riesiges Vorkommen an Sekundärrohstoffen lagert, das auf seine erneute Verwendung wartet, denn Studien haben ergeben, dass gut 90 Prozent erneut verbaut werden konnten und nur 10 Prozent zu einer Deponie gebracht und dort beseitigt wurde.
Jeder Produktionsprozess ist mit dem Verbrauch von Energie verbunden und verursacht Kosten. Da sich in den so genannten Bauabfällen aber viele hochwertige Rohstoffe befinden, ist die Wiederverwendung dieser Stoffe wesentlich kostengünstiger und für ein ohnehin nicht für den Reichtum an Bodenschätzen bekanntes Land wie das unsere, selbstverständlich besonders sinnvoll, weil nachhaltig.
Zudem können die aus den Bauabfällen gewonnenen Materialien so herausgelöst und veredelt werden, dass sie sich in ihrer Qualität nicht mehr von denen, die erstmals verwendet werden, unterscheiden. Das ist auch der Anspruch, den die Firmen, die eine hochwertige Wiederverwendung von Rohstoffen zu ihren Verarbeitungszielen erklärt haben, bedienen.
Selbstverständlich ist es ausschlaggebend, um was für Material es sich dabei handelt, das wiederverwendet werden soll, denn schließlich geht es auch um Wirtschaftlichkeit, sowohl hinsichtlich der Kosten wie auch in Bezug auf den Einsatz von Energie.
Dieses Recyclingprinzip geht selbstverständlich und evtl. sogar besonders gut mit Fenstern. Wir von Fenster Helbach aus Wachtberg bei Bonn, zerlegen und lagern diese aus unseren Kundenaufträgen anfallenden Alt-Fenster. Auf unserem Firmenhof stellen wir diese zur Abholung zwecks Wiederverwertung bereit, statt jene an eine Mülldeponie kostengünstiger abzugeben. Denn wir sind der Meinung: Alle Baustoffe sind es wert, wie es das Wort schon sagt, wertgeschätzt zu werden.
Bei Fenstern kommt zu den mineralischen Rohstoffen noch die Nutzung von Baustoffen hinzu, die auf Kunststoffen basieren, z. B. auf PVC für die Fensterrahmen. Dadurch, dass zu den mehr oder weniger natürlichen Baustoffen noch kunststoffbasierte Materialien kommen, erhöht sich auch die Bearbeitungsvielfalt an die jeweiligen Verfahren für Recycling und Aufbereitung.
Ohne eine ständige Weiterentwicklung der Verfahren und ihre stetige energetische Neuberechnung, in einer engen, branchenübergreifenden Zusammenarbeit von Industrie und Wirtschaft mit den Bereichen Forschung und Entwicklung wären diese Aufgaben, auch im Hinblick auf unseren Anspruch auf Nachhaltigkeit und Schonung der Umwelt, kaum zu stemmen.
Für den Umgang mit den Baustoffen gibt es regelmäßig angepasste und reformierte EU – Abfallrahmenrichtlinien. Hier wurde auch die Reihenfolge, wie mit den aus dem Bestand vorliegenden Rohstoffen umzugehen ist und in welcher Reihenfolge, festgelegt.
Zuerst kommt demnach logischerweise immer das Vermeiden von Bauschutt durch den Erhalt der Gebäude, soweit und solange das möglich und sinnvoll ist. Hier sind die Instandsetzung und Gebäudesanierung das oberste Ziel. Sollte das nicht mehr gegeben sein, muss ein Rückbau angestrebt, die erneute Verwendung der Baustoffe also sinnvoll geplant werden. Bei diesem Schritt ist nun ein geplantes, hochwertiges Recycling das vorrangigste Ziel, gefolgt von einer weiteren Verwendung, beispielsweise energetisch, falls sich Recycling nicht mehr anbietet oder die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben ist. Erst wenn alle diese Verwendungsschritte nicht mehr sinnvoll sind, sollte der restliche Bauschutt beseitigt werden.
Es muss also auch hier ein Umdenken hin zu mehr Umwelt – und Ressourcenschutz stattfinden, so dass sich Baustoffe aus Recycling auf dem Markt gegenüber primären Baustoffen mehr und mehr durchsetzen. Möglich, diese Entwicklung voran zu treiben, wäre es zudem, einen finanziellen Anreiz dafür zu geben, damit sich Recyclingbaustoffe auf dem Markt besser gegenüber Rohstoffen für die Erstverwendung durchsetzen können.
Zwischenzeitlich nimmt die Verwendung von Rohstoffen aus dem Recyclingprozess aber bereits eine größere bzw. wichtigere Rolle ein als die aus den Ausgangsmaterialien. Da sie auch als vorrangig und höherwertig eingestuft wurde, lohnt es sich nun auch für die Firmen, vermehrt, sich auf Recycling zu konzentrieren und diesen Industriezweig voranzubringen – im Sinne eines nachhaltigen Umweltschutzes – der Basis für einen effektiven Klimaschutz.
Recyclingfenster – klarer Durchblick mit gutem Gewissen
Recycling von Glas für Fenster ist nicht ganz so einfach. Es gibt da einen generellen Unterschied beim Recycling von Hohlglas und dem Recycling von Flachglas. Hohlglas-Recycling gelingt aus der Wiederverwendung von Glasflaschen aus den Sammelcontainern, die meist getrennt nach Farbe (Weißglas, Braunglas, Grünglas) relativ einfach zu ihrer erneuten Verwendung finden, denn einen besonderen Anspruch an farbliche Reinheit und eine derartige Kontrollierbarkeit, die für Fensterglas gelten, gibt es da nicht. Der Aufwand für Fensterglas aus alten Fenstern oder rückgebauten Glasfassaden ist weitaus komplizierter.
Aufgrund der erhöhten Ansprüche, die Fenster heute haben, ist die einfache Wiederverwendung von Altfenstern also nicht der Standard, die Wiederverwertung aber schon. Und das ist ein ganz klarer Unterschied.
Im Jahr 2002 wurde die Firma Rewindo–Recycling–Service GmbH in Bonn gegründet. Das ehrgeizige Ziel der GmbH bestand darin, die Menge an recyclingfähigen PVC – Altfenstern, PVC – Rollläden und PVC – Türen zu erhöhen, um die europäischen Recyclingziele, so, wie sie zunächst bis zum Jahr 2020 gelten, mindestens zu erreichen.
Dafür haben sich Rewindo und ihre Vertragspartner, die aus Mitgliedern der Baubranche ebenso bestehen wie aus jenen der Abfallwirtschaft, z. B. VEKA Umwelttechnik, Reststofftechnik, Kunststofftechnik. Tönsmeier Kunststoffe u.a., zusammengeschlossen und sich mehrfach eine freiwillige Selbstverpflichtung („VinylPlus“) auferlegt, um bei der Erhöhung der Menge an PVC durch Recycling eine größere Einsparung des für den Treibhauseffekt verantwortlichen CO₂ zu erreichen.
Berechnungen haben ergeben, dass durch die erneute Verwertung von PVC je Tonne des Recyclats 1,87 Tonnen CO₂ vermieden werden können, die vergleichbar beim Einsatz von so genanntem Primär – PVC entstehen würden. Da es in der bauphysikalischen Qualität des recycelten Materials gegenüber des Primär – Baustoffes aber keinerlei Unterschiede gibt, gibt es entsprechend auch keinen sinnvollen Grund, auf das Recyclat zu verzichten.
Optische Unterschiede, die sich zumindest bisher noch nicht verhindern lassen und die naturgemäß bei einem derartigen Recyclat vorkommen und durch den Lichteinfluss während seiner Nutzungszeit entstehen, wodurch das gebrauchte PVC dunkler wird, wird dieses wieder zu verwendende PVC als Profilkern eingesetzt. Für die sichtbare Oberfläche wird hingegen neues weißes PVC verwendet. Dadurch, dass hier aber Material an Primär – Rohstoffen eingespart wird, verbessert sich auch die Ökobilanz dieser Fenster.
Mittlerweile ist dieses Umdenken auch beim Verbraucher angekommen und die Nachfrage nach recyceltem Material für so genannte Recyclingfenster steigt deutlich. Die meisten Firmen für die Sanierung von Gebäuden haben entsprechend auch ihr Portfolio angepasst und Recyclingfenster gehören mehr und mehr zur Produktpalette der Anbieter.
Dagegen ist eine zweite Nutzung von recycelten PVC – Altfenstern – insgesamt bestehend neben dem hier erwähnten PVC noch aus Glas, Metall und aus Gummi, für die Verbraucher offenbar weniger attraktiv und daher rückläufig.
Dennoch können die PVC – Altfenster nach der Lebensdauer der Gebäude und deren gezieltem Rückbau vorsichtig aufgenommen, schonend aufbereitet und zu Regranulat verarbeitet werden.
Durch diese Wiederverwertung von Kunststoff – Altfenstern schafft es das System, das z. B. durch Rewindo und seine Vertragspartner, wie Firma Fenster Helbach, seit Jahren praktiziert wird, einen geschlossenen Rohstoff-Kreislauf zu erreichen und bei der Sanierung von Gebäuden erfolgreich zu etablieren.
Durch ein stringentes Umweltbewusstsein, die Achtung vor Material und Umwelt, nachhaltige Ideen und Kooperationen mit Wissenschaft, Forschung und Entwicklung sowie einer engagierten Lobbyarbeit in Sachen Umweltschutz in der Baubranche konnte so in den vergangenen Jahren bereits ein sinnvolles Programm zur Wiederverwertung von Altfenstern bei der Sanierung hin zu echten Recyclingfenstern geschafft und dabei ein verbesserter ökologischer Fußabdruck geschaffen werden – für einen Blick durch klare Fenster mit einem guten, ökologischen Gewissen.